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Die Burheck und ihre Feldschmiede

Burheck2021Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Hargarten mit dem Abbau von Sandstein in drei grossen und einigen kleinen Steinbrüchen begonnen. Die Sandsteine waren ausschliesslich für den Bau von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden bestimmt und wurden nicht auf Vorrat sondern auf Bestellung gebrochen. Schon im Winter begann man, das Erdreich über den Sandsteinfelsen abzuräumen. Der Abraum wurde zunächst mit Schubkarren, später mit Kipploren, die auf Schienen liefen, weggebracht. Erst wenn ein genügend grosser Steinfels freigelegt war, wurde von oben mit dem Brechen begonnen. Hargarter Sandsteine wurden z.B. zum Bau der Saarlouiser und Merziger Kasernen und zum Wiederaufbau des Saardomes in Dillingen verwandt. Der (ehemalige) Steinbruch in der Burheck liegt im linken Teil der Annastraße am Ortsausgang und befand sich von Anfang an im Besitz der Familie Wilbois. 1959 wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Die Gemeinde pachtete das Gelände und stellte es dem Heimat- und Kulturverein zur Renovierung und weiteren Nutzung zur Verfügung. Der Heimat- und Kulturverein Hargarten hat 1998 begonnen, den Steinbruch wieder zugänglich zu machen und die alte Feldschmiede zu restaurieren. Zunächst musste teils Jahrzehnte alter Abraum beseitigt sowie das Gelände entrümpelt und teilweise neu angelegt werden. Wild gewachsene Bäum, die der Felswand notwendiges Licht wegnahmen, wurden gefällt. Baumschäden nach dem Sturm Lothar (Weihnachten 1999) mussten entfernt werden. Der Fussweg in den Steinbruch wurde erneuert, ein Schienenstrang mit zwei Kipploren "originalgetreu" hergerichtet. Typische Geräte wie Dreibock, Steinschneidemaschine oder große Winde wurden besorgt, restauriert und aufgestellt.

Der Abschluss langer und harter Arbeiten im Steinbruch wurde am 26. August 2000 mit einem großen Fest gefeiert! Offiziell eröffnet von den Jagd- und Alphornbläsern St. Hubertus Reimsbach und dem Landfrauenchor Erbringen-Hargarten.

Einige Impressionen:

Burheck-Fest

Zeitreise: Frühere und „heutige“ Steinbruch-Arbeiter (Wie sich die Bilder gleichen!)

Sandstein und wie er wurde, was er ist...
Wie der Name schon sagt, besteht Sandstein aus Sandkörnern, die wiederum bei der Verwitterung fester Gesteine entstanden sind, und - "vom Winde verweht" oder vom Wasser angespült - am Erdboden beziehungsweise am Grund eines Ursees/-meeres abgelagert wurden. Sie haben sich im Laufe der Zeit mit anderen Teilchen (Tonminerale, Kalk, Silite, Eisenoxide, Geröllpartikel) verkittet und wurden durch Druck, der bei weiteren Auflagerungen entstand, über Jahrtausende zu Stein "zementiert". Sandsteine bilden oft mächtige Bänke mit mehreren Schichten. Je nach "Gemengelage" kann der Sandstein eher weich (wie der hellgelbe lothringische Stein) oder auch sehr hart wie der rote Britter Sandstein sein.
Im Saarland und angrenzendem Lothringen wurde Buntsandstein vor allem zum Bau von Kirchen, Häusern oder Brücken, aber auch für Fassaden, Fenster- und Türgewände und zum Treppenbau verwandt. In vielen Dörfern und Städten prägte der Naturstein das traditionelle und zeitlose Erscheinungsbild von Gebäuden, Straßenzügen und ganzen Orten.

Zu geologischen Besonderheiten in Hargarten, insbesondere der "Violetten Grenzone" hatten wir uns seinerzeit auch vom Wallerfanger Geologen Dr. Werner Müller informieren lassen.

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