hargarten-online.de
 

Ansichtssachen

Den folgenden Ausführungen liegt die „Hargarter Dorfchronik“ zugrunde. Sie wurden an den notwendigen Stellen um historische Fakten ergänzt, eingeordnet und stilistisch aktualisiert.

Kriegszeit 1939-1945

Starke Einquartierung
Von Kriegsbeginn bis zum Einmarsch deutscher Truppen nach Frankreich im Mai 1940 wurden Soldaten von Artillerie-, Infanterie- und Pioniereinheiten in Hargarten einquartiert.
Eine Artillerie-Batterie (also eine Militäreinheit, die etwa der Größe einer Kompanie entsprach) hatte mit vier schweren Geschützen (Durchmesser 28 cm) auf den Höhen der „Spitzheck“ * Stellung bezogen, um die Infanterie mit Granat-Feuer zu unterstützen.
Eine Infanterieeinheit, die bei Niedaltdorf im Vorfeld lag, hatte in Hargarten ihre Ruhestellung.
Die Pioniereinheit in Hargarten baute eine Feldbahn von Beckingen in den Lückner. Über diese Strecke wurde Munition zur Divisionsausgabestelle der Wehrmacht im Großen Lückner geschafft.

Zwischen Mai 1940 und Herbst 1944 waren keine Soldaten mehr in Hargarten einquartiert. Gegen Kriegsende war eine Kompanie des ‚Volkssturms‘ in Hargarten untergebracht. Ihre Schreibstube befand sich im Gasthaus Wilbois.

Evakuierungen
Nach der Kriegserklärung durch Hitler-Deutschland im September 1939 wurden 300.000 Saarländer, vor allem Frauen, Kinder und Ältere, die an der Westgrenze des deutschen Reiches lebten („ROTE ZONE“) nach Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen evakuiert. Einerseits sollte die Bevölkerung so vor Luftangriffen geschützt werden, andererseits sollte dadurch auch die militärische Verteidigung vereinfacht werden.
Hargarten lag nicht in der Evakuierungszone und wurde deshalb nicht geräumt. Das Haustadter Tal wurde allerdings zur Durchgangs- und Fluchtroute. Das verstärkte die Ängste und Fluchtbereitschaft der Bevölkerung erheblich.
Nach der schnellen Eroberung Frankreichs 1940 und weil die erwarteten Bombenangriffe ausblieben, kehrten viele Saarländer zurück, doch die Region blieb militärisch relevant.
Als die alliierten Truppen 1944 in der Normandie gelandet waren und nach Osten vorrückten, erfolgte ab Herbst die zweite Evakuierung im Saarland. Diesmal wurde der Räumungsbefehl auch für Hargarten erteilt. Die meisten Bewohner zogen zu Verwandten und Bekannten in Orte, die weiter von der Front entfernt waren. Viele blieben allerdings auch in Hargarten zurück.

Luftangriffe
Zum Schutz vor Bombenabwürfen hatten die Hargarter vier Luftschutzstollen gebaut:

  1. hinter Haus „Jakobs Johann“ (heute Austgen, Hargarter Str.12)
  2. im Stederwald hinter Haus „Kautenburger“ (heute Weber, Am Stederwald 1)
  3. hinter „Gastwirtschaft Puhl“ (heute Kfz-Werkstatt Langenfeld, Hargarter Str.34)
  4. in der Spitzheck hinter Haus „Klinkner Nikolaus“ (Annastr., am Feldweg zur Burheck)

Während der gesamten Kriegsjahre wurde Hargarten von Militärmaschinen überflogen. Insgesamt drei Mal wurde der Ort bei Bombenabwürfen getroffen:

  1. 14. April 1943, Stabbomben in die Wiesen „Am Hahn“
  2. 22. September 1943, Leuchtbomben über Hargarten und zwei Sprengbomben in die Wiese 50m unterhalb der Zollhäuser, die beschädigt wurden.
  3. 16. März 1945 (Tag vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen), zwei Bomben auf die Straße vor Haus „Kockler“ ** und Haus „Wilbois, Peter“, die die Häuser der Umgebung schwer beschädigten; Brandbomben, die von englischen Flugzeugen abgeworfen wurden, ließen die Häuser „Schuler“ und „Bourgeois“ in Flammen aufgehen.

In den letzten Kriegsmonaten lag Hargarten auch unter starkem Artilleriebeschuss.

Amerikanische Truppen in Hargarten (ab 17. März 1945)
Nachdem alliierte Truppen den Westwall am Orscholz-Riegel durchbrochen hatten und weiter Richtung Hochwald vorgedrungen waren, gelangte eine Abteilung über Losheim und den Hungerberg nach Hargarten. Auf Panzer folgte Infanterie. Die Hargarter leisteten keinen Widerstand, so dass der Ort von Gefechten verschont blieb. Viele Bewohner hatten Zuflucht in den Luftschutzstollen gesucht, an etlichen Häusern waren weiße Fahnen gehisst worden.
Kurz vor Einrücken der Amerikaner wurden die zwei Brücken über den Bach unterhalb des Dorfes von einem deutschen Sprengkommando zerstört. Zeitzeugen berichteten, dass die amerikanischen Soldaten zwar alle Häuser durchsucht hätten, aber „nichts gestohlen oder geplündert“ wurde. In der Schulchronik ist zu lesen: „Es wurde auch niemand ein Leid zugefügt.“ Nur die Bewohner des unteren Dorfes mussten für drei Tage ihre Häuser räumen, um den Nachschub zu sichern. Danach zogen die alliierten Truppen nach Reimsbach.

Diese Unterseite befindet sich noch in der Umsetzung. Es folgen noch Ergänzungen, Fotos und Verweise!

 

Zurück
© 2025 hargarten-online.de